Content Marketing Strategie – Alle Infos plus Schritt für Schritt Guide
Content Marketing Strategie, eine Strategie die begeistert. Wir lieben es Geschichten zu erzählen: in der Schule, am Arbeitsplatz, zu Hause oder bei einem gemütlichen Beisammensein mit Freunden. Genauso lieben wir es aber auch Geschichten zu hören. Daten und Fakten prägen wir uns besser ein, wenn sie in Geschichten verpackt sind. Außerdem werden wir dadurch viel emotionaler angesprochen. „Storytelling“, wie sich diese Art Inhalte in Geschichten zu verwandelt nennt, ist nur ein winziger Bestandteil einer guten Content Marketing Strategie.
- Definition des Begriffes Content Marketing
- Der Unterschied zwischen Content Strategie und Content Marketing Strategie
- Die Vorteile einer Content Marketing Strategie
- Ziele einer Content Marketing Strategie definieren
- Sechs Schritte für eine perfekte Content Marketing Strategie
- Content Marketing Beispiele – Fünf Best-Practice-Beispiele von Unternehmen
- Warum die Content Marketing Strategie auch im Network Marketing funktioniert
- Fazit
Der Haupttenor lautet „Content is king“. Die Zeiten, in denen reine Verkaufsargumente Kunden überzeugten, sind längst vorbei. Ohne qualitativen Content wird heute nichts mehr in Bewegung gesetzt.
Definition des Begriffes Content Marketing
Wikipedia schreibt über Content Marketing:
Content Marketing ist eine Marketing-Technik, die mit informierenden, beratenden und unterhaltenden Inhalten die Zielgruppe ansprechen soll, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot oder einer eigenen Marke zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen oder zu halten.
Content Marketing ist ein Teilbereich des Marketings, der durch qualitativ hochwertige Inhalte Interesse generieren soll. Dabei wird ein Unternehmen als Experte in einem Bereich etabliert, dem die Kunden vertrauen. Durch die gezeigte Expertise in Interviews, Artikeln und Beiträgen wird der Marke Vertrauen entgegengebracht und sie wird bei einer späteren Kaufentscheidung in Erwägung gezogen. Das Content Marketing wird dem Pull-Marketing – im Unterschied zum Push-Marketing – zugerechnet. Die Leser sollen zunächst begeistert werden und erst dann sollte ein Kauf in Frage kommen. Die Produkte werden also nicht sofort dem Kunden gezeigt und beworben, sondern der User soll selbst auf die Inhalte des Unternehmens aufmerksam werden. Das tut er beispielsweise, wenn er zufällig durch eine Google-Suche einen Blogbeitrag einer Marke findet. Content Marketing kann aber nicht nur auf eigenen Seiten erfolgen, sondern kann auch mit Hilfe von Drittseiten betrieben werden. Content Marketing Beispiele sind etwa die Veröffentlichung von Gastbeiträgen oder die Bewerbung der Produkte über Influencer. Weitere beliebte Instrumente sind Infografiken, Software, Tests, Studien, Whitepaper oder E-Books. PR, SEO, Social Media und E-Mail-Marketing sind die wichtigsten Teilbereiche des Content Marketings.
Der Unterschied zwischen Content Strategie und Content Marketing Strategie
Im Content Marketing muss nun zwischen zwei wichtigen Begriffen unterschieden werden: der Content Strategie und der Content Marketing Strategie. Obwohl sie sich ähnlich anhören, sind es zwei von Grund auf unterschiedliche Bereiche.
Unter einer Content Strategie versteht man vor allem die strukturelle Ebene, die Content Marketing möglich macht. Es handelt sich um den Rahmen, der geschaffen wird, damit alles reibungslos umgesetzt werden kann. Arbeitsstrukturen und Prozesse müssen bei einer Content Strategie klar definiert werden. Das Ziel einer Content Strategie ist es, dass das Content Marketing effizienter funktioniert.
Bei der Content Marketing Strategie bewegen wir uns bereits auf der inhaltlichen Ebene. Jedoch ist zu bedenken, dass es ohne Content Strategie auch keine Content Marketing Strategie geben kann. Die Content Marketing Strategie gibt als roter Faden vor, wie alle untergeordneten Kampagnen eingebettet werden müssen. Es werden beispielsweise die Botschaft an die Zielgruppe, die Formate, die die Nachricht transportieren, als auch die verwendeten Distributionskanäle definiert.
Die Vorteile einer Content Marketing Strategie
Eine Content Marketing Strategie ist im Vergleich zu herkömmlichen Werbemitteln weitaus kostengünstiger. Allerdings sollte die Zeit, die investiert werden muss, nicht unterschätzt werden. Anstatt sofort Erfolge zu erzielen, braucht es viel Geduld bis erste Meilensteine erreicht werden. Trotzdem überwiegen eindeutig die Vorteile.
Wer gute Inhalte veröffentlicht und diese über die verschiedensten Kanäle ausreichend bewirbt, kann es schaffen, eine treue Leserschaft aufzubauen. Diese freut sich nicht nur jedes Mal aufs Neue auf Inhalte, sondern teilt und kommentiert diese bereitwillig. Die Kunden sind somit sehr loyal und helfen gerne die Marke unter ihren eigenen Kontakten bekannter zu machen. Die Bindung zu dem Unternehmen erhöht sich. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass diese User gerne wieder Produkte und Dienstleistungen kaufen.
Dass diese Art des Marketings wesentlich kostengünstiger ist, wurde bereits erwähnt. Anstatt teure Anzeigen zu schalten, werden die Inhalte ins Netz gestellt und erhalten somit bereits die erste Aufmerksamkeit. Fleißige User und Fans tun dann ihr Übriges dazu, dass die Inhalte mehr Sichtbarkeit bekommen. Je mehr Texte, Videos, Infografiken etc. produziert und verbreitet werden, desto höher ist auch die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Gutes Content Marketing unterstützt in weiten Teilen die Bestrebungen der SEO-Abteilungen, die eigene Website organisch besser zu positionieren.
Einen der größten Vorteile um den Umsatz zu steigern, bietet das Medium E-Mail. Im Content, der über E-Mail an Leser und Interessenten verbreitet wird, kann auch Werbung für das eigene Produkt oder Produkte gemacht werden. Allerdings sollte man hier nicht übertreiben. 80% Content und 20% Content sind angemessen. Die gewonnenen E-Mail-Adressen sind außerdem sehr wertvoll um weitere eigene Produkte oder Affiliateprodukte zu bewerben. Wer es geschafft hat sich eine große E-Mailliste aufzubauen, der kann damit viel Umsatz generieren. Im „Fachjargon“ sagt man auch: „Das Geld liegt in der Liste“.
Ziele einer Content Marketing Strategie definieren
Bevor mit der Auswahl der Kanäle und der Erstellung der Inhalte begonnen wird, sollte erst einmal definiert werden, was eine Content Marketing Strategie bezwecken soll. Welche Ziele sollen kurzfristig als auch langfristig erreicht werden? Allgemeine Ziele sind beispielsweise die Marke bekannter zu machen, den Traffic auf die eigene Website bzw. den Onlineshop zu steigern oder mehr zu verkaufen.
Anbei eine grobe Unterteilung in kurz- und längerfristige Ziele der Content Marketing Strategie:
Kurzfristig:
- Möglich viele Links von Drittseiten auf der eigenen Website erhalten
- Neue Besucher auf die eigene Website lenken
- Erfolgreich Inhalte mit großer Reichweite auf Social Media teilen
Langfristig:
- SEO-Sichtbarkeit auf Google verbessern
- Aufbau neuer Kommunikationskanäle (Social Media, Forum etc.)
- Eine neue Marke etablieren
- Regelmäßige und wiederkehrende Leser gewinnen
Sechs Schritte für eine perfekte Content Marketing Strategie
Nachdem die Content Strategie festgelegt wurde und auch die Kanäle der Content Marketing Strategie definiert wurden, ist es an der Zeit die Inhalte zu generieren. Wie geht man hier aber am besten und effizientesten vor?
- 1. Das passende Thema auswählen
Ein Thema, das zuvor schon des Öfteren von der Konkurrenz aufgegriffen wurde, wird nur wenig virales Potenzial mit sich bringen. Je individueller und einzigartiger das Thema, desto besser. Bei der Recherche für ein neues Thema können nicht nur Konkurrenzseiten, sondern auch Foren helfen. Vielleicht sind es immer wieder dieselben Fragen, auf die die Community keine Antworten hat. Hier könnte ein neuer Artikel perfekt die Wissenslücke im Netz füllen.
- 2. Gut recherchieren
Um einen fundierten und informativen Artikel zu schreiben, ist eine lange und ausgiebige Recherche notwendig. Nur so können Quellen verlässlich zitiert und viele verschiedene Blickwinkel im Artikel aufgegriffen werden.
- 3. Text- bzw. Contenterstellung
Nun geht es an die Erstellung. Einer der wichtigsten Tipps ist es, die eigenen Produkte außen vorzulassen. Natürlich können sie kurz einmal erwähnt werden, aber das Hauptthema sollte nicht aus den Augen verloren werden. Der Artikel soll einen Mehrwert bieten und kein reiner Werbeartikel werden.
- 4. Seeding des Contents
Unter „Seeding“ wird die Verteilung der Inhalte über die verschiedensten Kanäle verstanden. Zu allererst sollte der Inhalt auf eigenen Plattformen wie der Website oder dem Blog veröffentlicht werden. Erst im nächsten Schritt folgt die Bewerbung über Social Media Kanäle und Drittseiten. Influencer, Foren oder Fachseiten können eine gute Anlaufstelle sein, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Der Verteilung sollte die gleiche Wichtigkeit wie der Erstellung zukommen. Denn was macht es für einen Sinn, einen perfekt recherchierten und verfassten Content zu haben, den aber nur wenige User lesen?
- 5. Interaktion mit den Usern
Im Idealfall wird der Inhalt von den Usern geteilt und kommentiert. Eine Interaktion mit den Kommentatoren sollte selbstverständlich sein. Auch auf positive Kommentare sollte man unbedingt antworten, nur so kann nämlich eine Unterhaltung entstehen. Außerdem wissen die Fans dadurch, dass User-Beiträge vom Unternehmen honoriert werden.
- 6. Monitoring
Wie oft wurde ein Beitrag gelesen, geklickt, kommentiert, geteilt etc.? Antworten auf diese Fragen sind wichtig, um für die nächsten Posts dazuzulernen. Nur wer weiß, was besonders gut funktionierte und was den Erwartungen hinterherhinkte, kann es das nächste Mal besser machen.
Content Marketing Beispiele – Fünf Best-Practice-Beispiele von Unternehmen
Content Marketing ist aktuell DER Trend bei der Erstellung und Verbreitung von Inhalten. Einige Unternehmen setzten dies bereits erfolgreich um. Sie erstellen Top-Content und nutzen ihre Fanbase für eine größere Reichweite. Folgende Content Marketing Beispiele sind dabei besonders erwähnenswert:
- Globetrotter
Als Community für Sportbegeisterte und Extremsportler liefert der Sportartikel-Hersteller nicht nur Tipps und Tricks zu den eigenen Produkten, sondern ist der Experte für alle erdenklichen Sportarten. Seine Expertise zeigt das Unternehmen unter anderem in dem Magazin 4seasons. Da viele Sportler ihre Lieblingssportarten mit Reisen verbinden, behandelt Globetrotter auch dieses Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln: Reiseimpfungen, Equipment, Gadgets, die passende Kleidung etc. 4seasons ist sowohl als Printausgabe als auch als Online-Community verfügbar. Durch Fotowettbewerbe und Gewinnspiele werden die User mit einbezogen. Bei diversen Suchen über Google stoßen User auf diese Inhalte ohne die Marke wirklich zu kennen. Durch den Konsum der hilfreichen Tipps bauen sie langsam Vertrauen zur Marke auf. Das Magazin 4seasons ist eines der Content Marketing Beispiele, das sowohl offline als auch online sehr erfolgreich ist.
- Zalando
Statt nur ein herkömmlicher Onlineshop zu sein, hat es Zalando geschafft eine richtige Mode-Community aufzubauen. Modebegeisterte erhalten auf sie zugeschnittene Tipps zu neuen Produkten und Tools – nicht zwingend nur aus dem eigenen Shop – und in diversen Magazin wird von der perfekten Frisur bis zu den neuesten Schuhtrends alles zum Thema behandelt. Die Content Strategie des Unternehmens ist so vielfältig gestaltet, dass neben einem Magazin die verschiedensten Social Media Kanäle mit einbezogen werden: Youtube mit Videos zu neuen Stylings, Instagram mit perfekt zusammengestellten Outfits oder Snapchat mit coolen Outfits für die junge Zielgruppe. Zalando wird somit für die Fans schon fast zu einer Lebensphilosophie. Hierbei handelt es sich um eines der Content Marketing Beispiele, die sich vieler verschiedener Kanäle gleichzeitig bedient.
- Mint.com
Heute sind Infografiken schon weit verbreitet. Es handelt sich dabei um eines der effektivsten Mittel des Infotainments. Das erste Unternehmen, das Content in dieser Form aufbereitet hat, war Mint.com. Das Unternehmen bietet ein Tool an, mit dem man seine persönlichen Finanzen besser organisieren kann. Bereits 2006, im Jahr der Unternehmensgründung, war der Finanzmarkt sehr hart umkämpft. Außerdem war es der Start der Finanzkrise und das Vertrauen in Unternehmen der Branche sehr gering. Anstatt viel Budget in Werbeanzeigen zu stecken, entschied sich der Gründer neben Videos, Slideshows und Blogbeiträge für Infografiken. In nur drei Jahren gewann er somit über zwei Millionen Kunden. Eines der besten und einmaligen Content Marketing Beispiele, wie man über Kreativität seine Expertise zeigen kann. Die Kunden hatte das überzeugt und sie waren bereit ihre Finanzen Mint.com anzuvertrauen.
- Good Greens
Beim nächsten Unternehmen der Content Marketing Beispiele geht es um die Marke Good Greens. Das Unternehmen vertreibt glutenfreie, natürlich hergestellte und gesunde Fitness-Riegel. Das Marketing-Budget der Firma war zu Beginn gering, trotzdem wollte man die Riegel vor allem in der Zielgruppe der Sportbegeisterten bekannt machte. Was dann folgte war eines der besten Content Marketing Beispiele von Influencer-Marketing. Das Unternehmen nahm mit den größten und einflussreichsten Bloggern in diesem Bereich Kontakt auf und stellte ihnen die Riegel vor. Überzeugt von dem Produkt halfen diese die Marke in ihrer eigenen Zielgruppe zu bewerben. Das Ganze glich einem Schneeballsystem und in kürzester Zeit erfreute sich Good Greens über zahlreiche Artikel, Produkttests und Erwähnungen. In nur vier Monaten konnte der Verkauf um 50 Prozent gesteigert werden. Das alles nur mit Hilfe von einflussreichen Bloggern.
- Orabrush
Ein Paradebeispiel für den effektiven Einsatz von Bewegtbild hat die Marke Orabrush geliefert. Das Unternehmen tat sich zu Beginn mit der Vermarktung seines Produktes, einem hygienischen Reiniger für die Zunge, schwer. Ein Thema, das weder sexy noch besonders unterhaltsam ist. Nach erfolglosen Versuchen das Produkt über teure Fernsehspots zu vermarkten, griff man zu einer unkonventionellen Methode. Statt einem teuren TV-Spot wurde mit nur 500 Dollar ein Video produziert, das sich nicht vorrangig nur mit dem Produkt beschäftigte. Vielmehr ging es dabei um einen Test um schlechten Atem festzustellen. Humor stand an erster Stelle und das Produkt wurde in dem Video nur beiläufig erwähnt. Der Zielgruppe auf Youtube gefiel das Video und es erhielt eine viel größere Reichweite als der teure Fernsehspot. Das Resultat: 40 Millionen Mal wurde der Channel angesehen und in kürzester Zeit bekam die Marke mehr als 340.000 neue Facebook-Follower und mehr als 5.000 neue Twitter-Follower. Es wurde zu einem der besten Content Marketing Beispiele im Bereich Video.
Warum die Content Marketing Strategie auch im Network Marketing funktioniert
Content Marketing hat für zahlreiche Teilbereiche des Marketings Vorteile. Public Relations profitiert von der viralen Reichweite und der unkonventionellen Art und Weise Journalisten anzusprechen. Die Suchmaschinenoptimierung erfreut sich über viele gut platzierte Suchergebnisse. Auch das Network Marketing erhält durch gutes Content Marketing einen Push. Im Networking Marketing sind persönliche Empfehlungen der Schlüssel zum Erfolg. Schließlich wird ein Produkt nicht in einem Geschäft, sondern über einzelne Individuen vertrieben. Eines der besten Beispiele dafür sind die Produkte der Marke Tupper. Jeder Verkäufer erhält eine Provision, abhängig davon wie viele Abnehmer er für das Produkt findet. So wie es früher das Word-of-Mouth war, wird dies jetzt durch digitale Link- und Produkttipps von Personen ersetzt. Genau hier setzt auch eine Content Strategie ein. Sie hat zum Ziel möglichst viele Leser emotional anzusprechen und sie als Werbeträger für die eigene Botschaft zu benutzen. Verkäufer nutzen ihre digitale Reichweite bei Freunden und Bekannten, um das Produkt zu bewerben. Somit ist die Content Marketing Strategie ideal, um im Network Marketing an immer neue Kontakte zu gelangen.
Fazit
Wie man also sieht, ist das Potenzial des Content Marketings für Unternehmen immens. Wie die Content Marketing Beispiele zeigen, kann mit der richtigen Content Strategie, einer kreativen Content Marketing Strategie und einer fehlerfreien Umsetzung eine enorme Reichweite erreicht werden. Trotzdem sollte der Aufwand nicht unterschätzt werden. Statt mit einem breiten Portfolio an Kanälen zu starten, sollte das Ziel zu Beginn ein einziger Channel sein. Erst wenn dieser erste Kanal qualitativ hochwertig betreut wird und zufriedenstellende Ergebnisse bringt, ist es Zeit das Konzept auszuweiten. In diesem Sinne: Qualität geht vor Quantität!